Lern von Rosacea - Hautpflege-Podcast von Xeno
Wir sprechen über Hautpflege und Make-up für empfindliche Haut, Naturkosmetik, Gesundheit, Nachhaltigkeit und andere Themen.
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Lern von Rosacea - Hautpflege-Podcast von Xeno
Was Heizungsluft mit deiner Rosacea macht und wie du dich schützt
In dieser Folge sprechen Lara und Lukas darüber, warum Heizungsluft, Kamine, Heizpilze & Co. für Rosacea-Haut so tricky sind – und welche Alltags-Hacks dir helfen können, Flushings, Hitzegefühle und trockene Winterhaut besser im Blick zu behalten. Du erfährst, wie du clever mit Temperaturwechseln umgehst, deine Barriere stärkst, lauwarm statt heiß duschst und mit kleinen Tools wie Pure OptiMist oder leichten Pflegeschichten entspannter durch die Heizsaison kommst.
Highlights
- Warum nicht nur Heizungsluft, sondern vor allem der Kalt-Warm-Wechsel das geschwächte Gefäßsystem bei Rosacea stresst.
- Hack Nr. 1 bei akutem Flush: von innen kühlen – z. B. mit gefrorener Mango, Eiswürfel oder kühlem Getränk statt Eispack direkt ins Gesicht.
- Warum dicke, stark okklusive Schichten (z. B. klassische Cold Creams) Hitzestau fördern können – und leichte, barrierefreundliche Schichten im Winter meist die bessere Wahl sind.
- Heißes Duschen, Wärmepflaster, Heizpilze & Infrarotheizungen: Wie zusätzliche Wärmequellen rote Wangen pushen können – und was du stattdessen tun kannst.
Ressourcen
- Rosacea-Pflege: Grundlagenartikel zu Triggern, Barrierepflege, Wirkstoffen & Alltagshacks bei Rosacea
https://xeno-naturkosmetik.com/blogs/epy-magazin/rosacea-pflege - Was ist Rosacea oder Couperose: Überblick über Formen, typische Symptome, Diagnostik und begleitende Pflegestrategien
https://xeno-naturkosmetik.com/blogs/epy-magazin/rosacea - Warum spannt die Haut nach dem Duschen? Hintergrund zu warmem Wasser, Tensiden & Barriere – plus konkrete Tipps, wie Duschen für empfindliche Haut verträglicher wird
https://xeno-naturkosmetik.com/blogs/epy-magazin/warum-spannt-die-haut-nach-dem-duschen
Produkte
- Pure OptiMist: „Thermalwasser plus“: unterstützt das Mikrobiom und versorgt die Haut mit Feuchtigkeit, ohne sie beim Verdunsten zusätzlich auszutrocknen, perfekt als sanfter Cool-down bei Heizungsluft
https://xeno-naturkosmetik.com/products/thermalwasser-mit-traube - Root and Grow – Basis Creme:
https://xeno-naturkosmetik.com/products/basis-creme - Sweet Hug - Feuchtigkeits-Serum
Für alle Momente, in denen trockene Heizungsluft deine Haut zusätzlich dehydriert
https://xeno-naturkosmetik.com/products/feuchtigkeitsserum
Mehr über gesunde Hautpflege findest du in unserem Magazin:
https://xeno-naturkosmetik.com/blogs/epy-magazin
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Diese Podcast-Folge ersetzt keine medizinische Beratung. Rosacea und Hautzustände verlaufen individuell. Bei anhaltenden Beschwerden bitte ärztlich abklären.
[00:00:00] Lukas:
Willkommen zurück. Heute möchte ich dir meine Lieblings-Hacks im Winter mitgeben, wie du mit Heizungsluft besser umgehst und keinen Rosacea-Flush bekommst bzw. im Schub landest – also wie du das möglichst vermeidest. Ich hoffe, dass du einige der Hacks für dich nutzen kannst, damit dieser Winter nicht so übel wird wie sonst.
[00:00:18] Lukas:
Herzlich willkommen bei „Lern von Rosacea“, dem Podcast von Xeno für empfindliche Haut. Die Standard-Hautpflegeansätze helfen dir nicht weiter oder verschlimmern alles? Rosacea ist vermutlich die empfindlichste Haut der Welt. Und was Rosacea-Haut abkann, verträgt wahrscheinlich auch deine Haut. Das kannst du dir bei fast jedem Hautproblem zunutze machen, damit du endlich die Haut bekommst, die du dir schon lange wünschst. HEILVERSPRECHEN
[00:00:48] Lukas:
Im Podcast lernst du von Xeno-Gründerin Lara Schimweg. Sie hat selbst Rosacea, neigt zu Follikelentzündungen und Ekzemen. Über die Jahre hat sie nicht nur ihre eigenen Produkte entwickelt, um ihre Hautprobleme anzugehen. Erfolgreich nutzt sie ihre eigens entwickelte Redless-Methode, die ihre Haut vor Schüben und Ausbrüchen weitgehend bewahrt. HEILVERSPRECHEN
[00:01:10] Sprecher:
Und jetzt viel Spaß mit der Folge.
[00:01:13] Lara:
Hi, ich bin zurück – Lara hier. Für alle, die mich nicht kennen: Ich bin die Gründerin von Xeno und habe selbst Rosacea, eine trockene Mischhaut, die manchmal sehr gerne durchdreht, neige leider zu Follikelentzündungen und habe durch das geschwächte Gefäßsystem auch eine Tendenz zu PUD. Damit habe ich leider schon einige Erfahrungen machen müssen.
Ich liebe einfach Hautpflege, Hautwissen und alles drumherum – und ich mag auch Make-up, vor allem roten Lippenstift.
Lukas:
Und hallo, ich bin Lukas. Ich spreche heute mit Lara über das Thema und werde ihr ein bisschen die Fragen stellen.
Willst du einmal als erstes kurz sagen, was P.U.D. ist?
[00:01:49] Lara:
Ach so, ja – ich haue hier manchmal meine Abkürzungen raus. PUD steht für periorale Dermatitis.
Bei Rosacea ist das Gefäßsystem – also unsere Blutgefäße – geschwächt, und die Hautbarriere ist ebenfalls fragiler. Wenn dann zu viel falsche Hautpflege oder zu viele bzw. zu starke aktive Wirkstoffe auf die Haut kommen, „macht die Haut dicht“.
Das bedeutet, dass die Hornschicht – also die äußerste Hautschicht – schnell anschwellen kann und quasi signalisiert: „Ich will nicht mehr.“ Man spricht dann von überpflegter Haut.
Menschen mit empfindlicher Haut oder – so wie ich – mit Rosacea haben eine Neigung zu perioraler Dermatitis, also einer Entzündung um den Mund herum. „Perioral“ bedeutet: um den Mund herum.
Das kann man natürlich auch bekommen, wenn man keine Rosacea hat, sondern „nur“ zu viel oder die falsche Hautpflege benutzt. Bei empfindlicher Haut passiert es aber häufiger und schneller.
Wusstest du, dass periorale Dermatitis tatsächlich der Akutzustand ist – und dass Menschen mit Rosacea in einer gewissen Ähnlichkeit so eine chronische Form haben können, die immer wieder aufflammt, wenn z. B. ein Schub da ist? Da gibt es ziemlich viele Parallelen.
[00:03:06] Lukas:
Ja, laut medizinischer Klassifikation gehört die periorale Dermatitis ja auch in den Rosacea-Bereich. Es ist quasi eine Unterform der Rosacea.
Lara:
Tatsächlich? Okay, gut – kleiner Fang. Haben wir das auch mal geklärt.
Aber heute soll es ja um das Thema Heizungsluft gehen – was natürlich von der Jahreszeit her gerade sehr aktuell ist.
[00:03:30] Lukas:
Willst du erstmal sagen: Was ist überhaupt das Problem an der Heizungsluft?
Lara:
Das Problem ist nicht nur die Heizungsluft an sich, sondern vor allem die Wärme – in Kombination mit der Situation, dass es draußen kalt ist.
Wir haben Frost, kalten Wind und diesen Kalt-Warm-Wechsel: Wir sind draußen, es ist kalt, und kommen dann in eine warme, beheizte Wohnung – hoffentlich, was ja auch schön und gemütlich ist.
Für Rosacea ist das aber Stress. Die Gefäße ziehen sich nicht so schnell wieder zusammen, und dadurch können schnell Entzündungen entstehen. Es kommt zum Flushing: Die Haut erwärmt sich, wird rot, und eine Entzündungskaskade kann losgehen.
[00:04:14] Lukas:
Wenn du nochmal wissen möchtest, wie man die Hautpflege im Winter am besten aufstellt, was man beachten sollte und wie man sie umstellt, dann hör dir gerne die Folge von letzter Woche an – da haben wir genau darüber gesprochen.
Und jetzt zur Heizung: Was sind deine Tipps, was machst du in dieser Jahreszeit anders?
[00:04:37] Lara:
Also, möchtest du meine Hacks hören?
Lukas:
Genau, ich möchte deine Hacks hören.
Lara:
Das sind einige – aber ich habe ein paar für euch gesammelt.
Mein Super-Hack ist: Wenn ein Flushing da ist, meine Haut also wirklich rot wird und ich merke, dass ich das nicht mehr so schnell von alleine runterkühlen kann, dann stecke ich mir entweder ein Stück gefrorene Mango in den Mund und lutsche daran oder ich nehme einen Eiswürfel. Ich finde Mango deutlich leckerer.
Damit verändere ich das Momentum, das eigentlich sehr unangenehm ist – es sticht, es brennt, es ist warm – und ich weiß in dem Moment: Wenn meine Haut geflasht hat oder stärker geflasht hat, kann das mehrere Tage anhalten.
Deshalb kühle ich von innen.
[00:05:22] Lara:
Und jetzt würdest du dich vielleicht fragen: Warum von innen?
Wenn du von außen kühlst, kann das gefährlich sein. Es gibt ja Trends wie „Ice-Slushing“ oder Eisbäder fürs Gesicht – das soll die Gesichtshaut straffen und glätten.
Bitte macht das bei Rosacea nicht. Das ist ein extremer Gefäß-Trigger. Wenn ich mir bei einem akuten Flushing ein Eispack direkt aufs Gesicht legen würde, hätte ich mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr schnell erweiterte Äderchen.
Deshalb kühle ich von innen. Du kannst auch ein kaltes Getränk trinken – es muss kein super eiskaltes Eisgetränk sein, bei dem du „Gehirnfrost“ bekommst. Es geht nur darum, dass der Körper von innen etwas herunterkühlt und die Wärme langsam wieder abgeben kann.
Lukas:
Ja, okay.
[00:06:17] Lara:
Das ist mein Lieblingshack.
An zweiter Stelle: Wenn ich rausgehe, akklimatisiere ich mich vorher. Wenn ich weiß, draußen ist es kalt – ich treffe mich mit Freundinnen oder bin mit meinen Lieben unterwegs –, dann ziehe ich mich zunächst ganz normal warm an wie alle anderen.
Ich habe einen Schal um – und da geht es schon los. Denn der Schal kann eine Art Barriere sein, in der sich Hitze staut.
Das heißt: Ich lege den Schal nicht supereng um den Hals und halben Kopf, also nicht dieses „Einmummeln bis zur Nase“. Das mache ich wirklich sehr ungern.
Abgesehen davon ist so ein Schal auch eine ziemliche Bakterienbucht, in der sich Schweiß und Speichel aus der Atemluft sammeln. Du solltest deinen Schal ohnehin regelmäßig waschen, weil da einiges zusammenkommt – ein Milieu, in dem Pickel entstehen können.
Vor allem aber ist der Wärmestau ein Problem.
Ich wähle deshalb einen Schal, der leicht ist, sich gut anfühlt, nicht kratzt und die Hautbarriere nicht zusätzlich reizt oder Mikro-Risse macht – und lege ihn locker an.
[00:07:40] Lara:
Dann akklimatisiere ich mich, bevor ich rausgehe. Das bedeutet: Ich gehe nicht von „sehr warm“ sofort in „sehr kalt“ – oder umgekehrt. Ich mache den Temperaturwechsel sanfter.
Zum Beispiel:
- kurz das Fenster öffnen,
- Gesicht oder Handgelenke in die kältere Luft halten.
Das klingt ultra aufwendig, ist es aber überhaupt nicht. Ich ziehe mir einfach meine Schuhe an, habe ein Fenster kurz geöffnet, lüfte minimal – und merke, wie die kalte Luft schon von innen in den Raum kommt. So bekommt mein Körper keinen kompletten „Temperaturschock“, wenn ich draußen bin.
Meistens ist es ja sowieso so, dass Flur und Treppenhaus kühler sind als das Wohnzimmer – das hilft auch schon zur Akklimatisierung.
[00:08:45] Lara:
Mein dritter Tipp: Wenn ich die Heizungen im Innenraum anmache, drehe ich sie nicht „voll auf“.
Ich mache es warm und gemütlich – klar, niemand soll frieren. Aber wenn ich merke, der Raum ist sehr kalt und ich möchte ihn aufheizen, halte ich mich während des „Volllast-Heizens“ nicht im Raum auf. Ich heize den Raum, schließe die Tür, und gehe erst später wieder hinein.
Oder ich erhöhe die Temperatur langsamer.
Ich sage immer: 19–20 Grad sind besser als 23–25 Grad. 25 ist ohnehin sehr heiß. Lieber eine angenehme, etwas niedrigere Temperatur – und dann schauen, wie die Haut reagiert.
Ein großes Prinzip: Lieber etwas wärmer anziehen, anstatt die Heizung extrem aufzudrehen.
[00:09:25] Lukas:
Ja, tatsächlich. Spart ja auch Energiekosten.
Lara:
Voll – finde ich auch.
Wenn du wärmer angezogen bist und drinnen merkst, dass du stark flasht oder Hitze hochkommt, dann kannst du sehr einfach reagieren: Ärmel hochkrempeln oder den dickeren Pulli ausziehen.
So kann der Körper Wärme abgeben. Man muss sich klar machen: Im Körper staut sich Wärme, und die versuche ich abzuleiten.
Ein kaltes Glas Wasser trinken ist auch eine gute Idee – das sind ganz einfache kleine Dinge.
[00:10:11] Lara:
Wenn ich direkt nach draußen gehe, ist es außerdem so: Kalte Atemluft durch den Mund – also wenn ich durch den Mund einatme – sorgt bei mir dafür, dass ich schneller flushe. Das habe ich bei mir beobachtet.
Ihr könnt ja mal sagen, ob das bei euch auch so ist.
Ich merke das manchmal sogar beim Joggen: Wenn ich beim Laufen durch den Mund einatme, ist das nicht nur unangenehm, weil die Luft nicht vorgewärmt ist wie durch die Nase, sondern ich habe auch eher das Gefühl, dass die Haut unruhig wird.
Wie gesagt – meine Erfahrung. Könnt ihr ja mal testen. Mir hilft es.
[00:10:28] Lara:
Dann natürlich: Hautbarriere pflegen.
Wenn ich mit einer stabilen Barriere unterwegs bin – wir haben dazu eine eigene Folge gemacht –, wenn meine Haut nicht super instabil ist und bei jedem kleinen Reiz „umkippt“, dann flashe ich weniger und habe weniger Schwierigkeiten.
Ich sorge dafür, dass in meiner Hautpflegeroutine Wirkstoffe sind, die Rötungen minimieren und die Gefäße unterstützen.
[00:11:03] Lukas:
Möchtest du noch was ergänzen?
Lara:
Ja, ich weiß ja, dass ich noch ein paar Punkte habe. Ich überlege gerade, was ich hier gut mitgeben kann.
Ich finde Tipps hilfreich, die man in 5–10 Minuten umsetzen kann.
Was auf jeden Fall hilft, sind Atemübungen.
Ich liebe Meditation und alles, was mit Nervensystem-Beruhigung zu tun hat. Wir wissen ja: Rosacea spielt sich nicht nur auf der Haut ab, sondern auch im Körper – es geht häufig mit Stress-Erleben einher.
Deswegen mache ich gerne „Boxatmung“:
Ihr stellt euch eine Box bzw. ein Rechteck vor.
- Auf der ersten Seite einatmen,
- auf der zweiten Seite Luft anhalten,
- auf der dritten Seite ausatmen,
- auf der vierten Seite wieder kurz halten.
Zum Beispiel in einem 6–8-Sekunden-Rhythmus pro Phase.
So aktiviert und beruhigt ihr den Parasympathikus – das Nervensystem reguliert sich, und der Stresspegel sinkt.
[00:12:08] Lara:
Dann gibt es noch ein No-Go – und gleichzeitig ein „Go-Go“ – Thema okklusive Schichten:
In Apotheken gibt es oft Cold Creams. Man denkt schnell: „Meine Haut ist trocken, da sind viele Rötungen und Risse, ich brauche eine dicke, fette Schicht Creme, dann ist alles geschützt.“
Das ist aber ziemlich riskant.
Starke, komplett okklusive Schichten sorgen auf jeden Fall für Hitzestau.
Trotzdem ist eine leicht okklusive Schicht wichtig: Eine Schicht, die nicht komplett abdichtet, aber die Haut ein wenig „abschirmt“, ohne sie zu ersticken – metaphorisch gesprochen, denn wir wissen: Die Haut atmet nicht, Poren können nicht wirklich „auf und zu“ gehen.
So bleibt die Haut stabil, und Wind, Kälte und Frost ziehen nicht noch mehr Feuchtigkeit aus der Haut.
[00:13:12] Lara:
Bevor ich nach draußen gehe, creme ich mich deshalb immer ein.
Wenn ich merke, meine Haut ist gerade sehr unruhig – manchmal auch zyklusbedingt – schaue ich, ob ich noch einmal zusätzlich cremen kann.
Wenn ich Make-up trage, ist das schwieriger – dann kann es eine Option sein, Effortless (ein milchiger Toner) noch einmal darüber zu sprühen. So bekommt die Haut eine zusätzliche, sehr leichte Schicht. Es geht mir da nicht um das „Trendprodukt Milky Toner“, sondern darum, der Haut noch eine geeignete Textur zu geben, auch wenn Make-up drauf ist.
Ohne Make-up würde ich eher einen kleinen Pump Barrierecreme oder einen Tropfen Öl nehmen – je nachdem, was die Haut gerade braucht.
[00:14:12] Lara:
Ich achte auch beim Sport darauf, dass ich gut „abwärme“ – das hilft ebenfalls, Flushings abzufangen.
Wenn ich auf dem Weihnachtsmarkt bin, sind da meist diese Heizpilze – das sind nicht wirklich meine Freunde. Klar, es ist gemütlich, wenn man mit einem Punsch daruntersteht. Aber ich stelle mich bewusst nicht direkt in die Zone mit der stärksten Wärmeabstrahlung.
Und ich achte darauf, dass der Punsch nicht zu heiß ist.
Über die Gewürze und den ganzen ernährungsbezogenen Teil machen wir sicher nochmal eine separate Folge – Ernährung ist extrem individuell, aber wird oft gefragt.
Beim Punsch ist mein einfacher Tipp: Trink deine Getränke nicht zu heiß.
Alles, was an Hitze in deinen Körper „reinkommt“, ist erstmal drin – und die musst du dann wieder loswerden. Das ist bei Rosacea schwierig.
[00:15:16] Lara:
Ich habe außerdem immer meinen Pure Optimist dabei, um mich abzukühlen, wenn ich es brauche.
Und wie ich eben gesagt habe: Wenn ich eine etwas reichhaltigere, kleine „Babyschicht“ brauche, habe ich Effortless – also den milchigen Toner – als zusätzliche Option.
Ich glaube, das sind so die groben Punkte… Ich überlege gerade, was mir noch einfällt.
Lukas:
Magst du kurz sagen, was Pure Optimist ist?
[00:15:16] Lara:
Ach ja. Ich habe früher immer klassisches Thermalwasser benutzt, wenn ich rot war – und irgendwann gemerkt, dass mir das gar nicht so gut tut. Das wusste ich lange nicht: Thermalwasser hat nicht unbedingt den gleichen pH-Wert wie unsere Haut (wir sind leicht sauer) und spendet allein auch nicht viel Feuchtigkeit.
Es gibt ja diese Aquasprays, die man im Sommer benutzt, wenn die Hitze eher von der Sonne kommt als von Heizung oder Heizpilz. Die kühlen zwar kurzfristig, aber:
Das Wasser verdunstet, und damit verdunstet auch Feuchtigkeit aus deiner Haut – das ist nicht wirklich prickelnd.
Deswegen habe ich mit Pure Optimist ein Spray entwickelt, das sich wie ein Thermalwasser anfühlt, aber probiotisch ist, das Hautmikrobiom unterstützt, Feuchtigkeit durch Peptide spendet und gleichzeitig beruhigt – ohne diesen Austrocknungseffekt.
Ich kam mit klassischem Thermalwasser irgendwann nicht mehr klar und habe gemerkt: Als ich es weggelassen habe, wurde meine Haut besser.
[00:16:17] Lara:
Was ich außerdem mache: Ich nutze Luftbefeuchter an den Heizungen.
Ganz simpel – eine Schale Wasser auf die Heizung stellen, sodass das Wasser langsam verdunstet und die Luftfeuchtigkeit im Raum steigt.
Denn das ist ein wichtiger Punkt: Trockene Heizungsluft entzieht der Haut sehr viel Feuchtigkeit.
Es gibt auch Diffuser – aber bitte, Leute, keine ätherischen Öle darin, wenn ihr empfindliche Haut habt. Alles, was in der Luft ist, landet auch auf eurer Haut.
Wenn ihr Aromatherapie mit ätherischen Ölen machen wollt, packt die Öle lieber auf ein kleines Stück Holz oder ein Taschentuch und nutzt sie lokal für Atemübungen – nicht als Dauernebel im ganzen Raum.
Diese starken Diffuser sind für empfindliche Haut oft problematisch. Wenn ihr zusätzlich empfindliche Atemwege habt, kommt das noch dazu.
[00:17:24] Lara:
Ansonsten gilt im Winter: nicht zu stark peelen – aber trotzdem peelen.
Der Winter ist eine gute Zeit, Hyperpigmentierungen zu minimieren. Aber alles, was zu stark, zu hoch konzentriert und zu häufig ist, trocknet wieder aus – und dann musst du noch mehr nachcremen.
Was mir persönlich hilft – auch nur eine eigene Erfahrung:
Ich fasse meine Haut eigentlich nicht gerne mit den Händen an, aber wir sind alle Menschen.
Wenn ich in einer richtig kalten Situation bin, zum Beispiel beim Spazieren in der Natur, wo keine Häuser und kein Windschutz sind, nehme ich manchmal meine Hände und halte sie nah ans Gesicht oder leicht aufs Gesicht, um die Kälte abzuhalten.
Ein Schal direkt vor dem Gesicht würde für mich wieder Hitzestau bedeuten – wie am Anfang gesagt: Stoff kann Wärme stark stauen. Meine Hände helfen da kurzfristig besser. Sieht vielleicht ein bisschen verrückt aus, aber was soll's.
[00:18:56] Lara:
Und das letzte, was mir noch einfällt…
Ihr kennt bestimmt Wärmepflaster – wenn man mal einen Hexenschuss hat oder starke Verspannungen. Die geben viel Wärme in den Körper ab.
Oder Tigerbalm, Capsaicin-Pflaster und ähnliches.
Das kann ein Grund sein, warum die Haut an den Tagen röter ist – weil im Körper insgesamt mehr Hitze entsteht.
Und: Heißes Duschen – stimmt, das kommt auch noch dazu.
[00:19:42] Lukas:
Da wollte ich gerade noch fragen.
Lara:
Ja, ich mag warmes Duschen – so wie vermutlich alle.
Ich habe neulich ein lustiges Video auf Instagram gesehen: Ein Mann hält seine Hand in einen Kochtopf und schreibt dazu „Ich trainiere, damit ich mit meiner Frau duschen kann.“
Ich musste lachen, aber es stimmt: Frauen frieren eher – das ist physiologisch bedingt, nicht nur Einbildung.
[00:20:13] Lara:
Aber heißes Duschen – ich muss uns allen, inklusive mir, da den Zahn ziehen.
Heißes Duschen regt nicht nur die Hautalterung an, sondern wäscht auch gesunde Fette aus der Haut, trocknet sie aus und macht sie rot. Es regt die Durchblutung extrem an – und das alles zusammen ist für Rosacea nicht ideal.
Lauwarmes Duschen ist einfach besser.
[00:20:49] Lukas:
Obwohl die Luftfeuchtigkeit im Bad dann ja hoch ist – ist das dann „zu hoch“?
Lara:
Es kommt darauf an – das ist tatsächlich individuell.
Baden ist auch so ein Thema. Ich bade nicht wahnsinnig gern – ich bade schon, aber nicht ständig. Das liegt vermutlich auch daran, dass ich pragmatisch bin, und wenn ich bade, möchte ich mir dafür bewusst Zeit nehmen.
Aber auch da kann es sein, dass man stärker rot wird.
Ein ganz wichtiger Punkt:
Über die Jahre ist in meinem kleinen „Toolkoffer“ sehr viel zusammengekommen – nicht nur Hautpflege, sondern auch Lebensstil-Veränderungen und kleine Alltags-Hacks, die viel verändert haben.
Ich habe gelernt, auf meine Haut zu hören – diese Mikrosymptome zu lesen:
- Wann kommt eine Rötung?
- Wann steigt Wärme auf?
Dann kann ich mit Pflege reagieren, aber auch mit Dingen wie: Ärmel hochkrempeln, Wärme ableiten, Jacke öffnen, Schal lockern.
Das bekommt von außen kaum jemand mit.
Die, die diese Folge hören, wissen jetzt: „Ah, okay, Lara krempelt ihre Ärmel hoch, steht nicht direkt unterm Heizpilz und sprüht sich vielleicht gerade ein.“
[00:22:10] Lara:
Aber wie gesagt: Das sieht niemand bewusst, und wenn man sich so zu helfen weiß und besser durch Winter und Alltag kommt, ist das viel wert.
Es ist einfach unangenehm, mitten unter Menschen rot zu werden.
Natürlich kann ich Make-up tragen, aber das möchte ich auch nicht immer. Und ich vertrage nicht jedes Make-up – plus: Meine Haut entscheidet gefühlt jeden Morgen neu, wie es ihr geht.
[00:22:43] Lukas:
Hast du noch mehr Tipps?
Lara:
Bestimmt – aber ich glaube, das würde die Folge sprengen.
Ihr könnt mir gern auf Instagram folgen – bei [BEGIN UNSURE]Rethink Rosy[END UNSURE]. Da teile ich auch einiges.
Kann man ja mal kurz erwähnen.
Lukas:
Ja, verlinke ich dann gerne in den Shownotes.
Lara:
Das ist lieb.
[00:23:06] Lukas:
Was mir gerade noch durch den Kopf geht: Vielleicht machen wir dazu auch nochmal einen Magazinartikel.
Da könnten wir die Tipps strukturiert aufschreiben – etwas ausführlicher als hier –, damit jede:r schauen kann, welche Tipps am besten passen.
[00:23:31] Lukas:
Was ich noch fragen wollte: Macht es einen Unterschied, welche Art Heizung man hat?
Lara:
Ich kann nur von mir sprechen. Ich habe in vielen unterschiedlichen Wohnungen gewohnt und verschiedene Heizarten erlebt.
Kamin oder Kachelofen – da sind wir uns einig: Das macht richtig viel Wärmeabstrahlung. Eine gute Freundin von mir hat einen Kamin, und ich merke jedes Mal: Wenn der an ist, werden meine Wangen schnell rot.
Da achte ich mittlerweile sehr darauf – mein kleiner Hack: Ich halte meinen Kopf nicht mehr direkt in die „Feuerzone“.
Gut, letztes Jahr habe ich es doch gemacht und bitter bezahlt – aber Feuer ist ja auch etwas Schönes und Entspannendes. Mein Nervensystem war vermutlich tiefenentspannt, nur meine Rosacea nicht.
[00:24:40] Lara:
Ich hatte außerdem einmal eine Infrarotheizung. Da lag es an der Wellenlänge, dass es für mich nicht ideal war.
Infrarotheizungen sind eigentlich toll fürs Immunsystem, machen eine angenehme Raumwärme und pushen durchaus den Körper und den Zellturnover.
Lukas:
Das imitiert doch so ein bisschen die Sonnenstrahlen, oder?
Lara:
Genau.
Aber da ist wichtig zu unterscheiden: Viele fragen sich dann, was mit den neuen, fancy Infrarotmasken ist, die für Rötungen beworben werden.
Es ist ein riesiger Unterschied, ob du eine große Paneele im Haus hast, die dauerhaft Wärme abstrahlt, oder ob du eine Maske als zeitlich begrenztes Treatment mit anderer Wellenlänge nutzt.
Diese Masken dürfen nicht zu heiß werden.
Da gibt es enorme Qualitätsunterschiede.
[00:25:46] Lara:
Zurück zu den Heizungen: Die sollen natürlich warm werden – das ist ja ihre Aufgabe.
Ich fand meine Infrarotheizung super cozy und hatte das Gefühl, dass ich keine „Heizungsluft“ und keinen Luftdruck hatte, wie man es von klassischen Heizkörpern kennt.
Trotzdem habe ich relativ schnell und wiederholt geflasht – deshalb habe ich sie abgeschafft.
Der Unterschied zu klassischen Heizkörpern:
- Herkömmliche Heizungen erwärmen vor allem die Luft. Wenn die Luft warm ist, werden Wände und Gegenstände langsam mit erwärmt.
- Infrarot & Kachelofen arbeiten mit Abstrahlwärme – sie erwärmen Gegenstände und Körper direkt, also auch dein Gesicht, und erst später die Luft.
[00:26:23] Lara:
Darum fühlt es sich so angenehm an – fast wie im Sommer. Du wirst so angenehm warm.
Aber genau das ist der Haken: Im Sommer ist Wärme + UV-Strahlung ein großer Rosacea-Trigger. Dein Körper und deine Haut erwärmen sich – und das kennst du ja.
So schön sich das mit der Infrarotheizung angefühlt hat – ich habe jetzt keine mehr und rate eher davon ab, wenn du Rosacea hast.
Es ist ein großes Investment, und sicher toll für Menschen ohne diese Schwierigkeiten.
Das ist meine persönliche Erfahrung – ich habe geschaut, ob es dazu Infos gibt, aber wenig gefunden.
Wenn ihr andere Erfahrungen gemacht habt: Please tell me – vielleicht liegt es auch am Modell oder an der Einstellung. Ich bin da offen.
[00:27:16] Lara:
Die ganz normalen Heizkörper in vielen Wohnungen haben vor allem den Nachteil, dass sie trockene Heizungsluft erzeugen.
Da kannst du wie gesagt mit Wasserschalen oder einem Diffuser gegensteuern und die Luftfeuchtigkeit etwas erhöhen – das ist das Wichtigste.
Und nicht vergessen: Wasser regelmäßig austauschen, wenn es verdunstet ist. Ja, das ist etwas nervig, aber wichtig.
[00:27:39] Lukas:
Und wir hatten ja vorhin schon das Thema Heizstrahler – nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt, sondern auch im Bad oder auf der Terrasse.
Lara:
Stimmt – die sind auch nicht ideal.
Nicht nur aus Energie-Sicht, sondern auch wegen der Strahlung direkt auf die Haut.
Vielleicht kennt jemand von euch das: Auf der Terrasse unter einem Heizstrahler stehend, plötzlich total rot – und man weiß gar nicht, warum.
Oder beim Weihnachtsmarkt: heißer Punsch, Heizpilz, du kommst nach Hause, bist knallrot, und am nächsten Tag hast du einen Flush-Schub oder Pusteln im Gesicht.
Klar, es kann auch am Glühwein liegen – aber der Heizpilz spielt ziemlich sicher mit.
[00:28:34] Lukas:
Ich glaube, das ist dann Thema für eine andere Folge.
Lara:
Ja, nicht direkt nächste Woche, aber in einer der nächsten Folgen werden wir das Thema Ernährung bei Rosacea auf jeden Fall aufgreifen.
Wenn dich Rosacea, empfindliche Haut & Co. interessieren, dann abonniere gerne den Kanal.
[00:28:57] Lukas:
Schickt uns auch gerne Fragen zu den Themen, die wir heute schon angerissen haben und zu denen wir Folgen planen – dann bauen wir eure Fragen natürlich mit ein.
Lara:
Ich hoffe, dass die Hacks, die ich heute geteilt habe – aus meinem kleinen Tool-Werkzeugkasten, der zwar nicht unendlich, aber stetig gewachsen ist – dich gut durch den Winter bringen.
Und dass sie helfen, dein Flushing und deine Schübe besser in Schach zu halten und deine Rötungen dich diesen Winter weniger ärgern.
Ich freue mich auf die nächste Folge.
[00:29:33] Lukas:
Ja, ich mich auch. Alles klar – ciao, bis nächste Woche.
Lara:
Tschüss.