Lern von Rosacea - Hautpflege-Podcast von Xeno

Rosacea-Winterguide: Was du jetzt in deiner Routine ändern solltest

Xeno Naturkosmetik Episode 27

In dieser Folge spricht Lara darüber, was Rosacea- und generell empfindliche Haut im Winter braucht, damit sie bei Kälte, Frost und Heizungsluft möglichst ruhig bleibt. Es geht um hautidentische Fette wie Squalan, Barriereaufbau, Feuchtigkeit, die richtige Reinigung und die Rolle von Sonnenschutz – inklusive ein paar Make-up- und Augenpartie-Hacks für die kalte Jahreszeit.

Highlights

  • Hautidentische Fette (z. B. Squalan) hefen im Winter, Feuchtigkeit besser zu halten, ohne die Haut mit schweren Balms zu überhitzen
  • Wie Kälte draußen, trockene Heizungsluft drinnen und starke Temperaturwechsel die Gefäße stressen – und was du dagegen in deiner Routine tun kannst
  • Welche Rolle Wirkstoffe im Winter spielen, ohne die Barriere zu überlasten
  • Warum UVA-Strahlung auch bei Schnee ein Thema bleibt

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Diese Podcast-Folge ersetzt keine medizinische Beratung. Rosacea und Hautzustände verlaufen individuell. Bei anhaltenden Beschwerden bitte ärztlich abklären.

[00:00:00] Lara: Heute sprechen wir über die Winterroutine – beziehungsweise darüber, was gerötete, Rosacea-Haut oder auch allgemein empfindliche Haut braucht, wenn es richtig kalt und frostig wird. Denn dann werden ein paar Dinge in der Routine geändert, damit die Haut nicht „durchbricht“ und ausrastet oder wieder aufblüht.

[00:00:15] Lukas: Herzlich willkommen bei „Lern von Rosacea“, dem Podcast von Xeno für empfindliche Haut. Die Standard-Hautpflegeansätze helfen dir nicht weiter oder verschlimmern sogar alles? Rosacea ist vermutlich die empfindlichste Haut der Welt. Und was Rosacea-Haut abkann, verträgt wahrscheinlich auch deine Haut. Das kannst du dir bei fast jedem Hautproblem zunutze machen, damit du endlich die Haut bekommst, die du dir schon lange wünschst. HEILVERSPRECHEN

[00:00:45] Lukas: Im Podcast lernst du von Xeno-Gründerin Lara Schimweg. Sie hat selbst Rosacea, neigt zu Follikelentzündungen und Ekzemen. Über die Jahre hat sie nicht nur ihre eigenen Produkte entwickelt, um ihre Hautprobleme anzugehen. Erfolgreich nutzt sie ihre eigens entwickelte Redless-Methode, die ihre Haut vor Schüben und Ausbrüchen weitgehend bewahrt. HEILVERSPRECHEN

[00:01:06] Sprecher: Und jetzt viel Spaß mit der Folge.

[00:01:09]

[00:01:09] Lukas: Hallo zurück bei unserem Podcast. Ich bin Lukas und spreche heute wieder mit Lara. Ja, und wir starten in die Winterroutine.

Lara: Genau. Wir müssen gerade mal lachen – wir haben diese Folge eben schon einmal aufgenommen und sie wurde leider nicht gespeichert. Deswegen schauen wir jetzt mal, wie es weitergeht.

Lukas: Genau, aber wir kriegen das hin. Wie fangen wir denn an? Du hattest vorhin schon gesagt, was deine Winterroutine ist, also was du anders machst als im Herbst.

Lara: Genau. Ich hatte ja darüber geredet, dass ich zum Beispiel nicht einfach auf eine reichhaltige Creme wechsle, sondern bei meiner Basiscreme bleibe und sie mit einem Squalan-Öl reichhaltiger mache.

[00:01:58]

Lukas: Ja, das ist auf jeden Fall so der Keypoint. Was ist denn genau Squalan?

Lara: Squalan ist ein hautidentischer Baustein, also ein hautidentisches Fett. Unsere Haut braucht gute Fette und vor allem die hautidentischen – die weben sich viel besser in die Haut ein, um die Feuchtigkeit zu halten. Und tatsächlich ist es so, dass Squalan einen großen Teil unserer Hautbarriere ausmacht, also der „guten Fette“ in unserer Haut. Und je älter wir werden, desto weniger werden diese Fette. Deswegen hält unsere Haut mit der Zeit immer schlechter Feuchtigkeit. Squalan kann – traditionell – aus der Haifischleber gewonnen werden, was ich sehr ekelhaft finde, weil dafür Haie getötet werden. Es ist aber auch möglich, Squalan aus Oliven oder aus Zuckerrohr-Bagasse, also einem Upcycling-Produkt, zu gewinnen. Ich benutze Squalan aus der Zuckerrohr-Bagasse, das ist „Save the Ocean“, und damit bin ich happy. So kann ich mit ein, zwei Tropfen dieses guten Fettes meine Creme, die schon Squalan enthält, noch ein bisschen reichhaltiger machen – ganz easy.

Lara: Ich weiß, dass sich die hautidentischen Fette direkt einweben und dadurch meine Haut besser Feuchtigkeit halten kann. Und tendenziell brauche ich dann auch weniger Creme, weil ich wirklich mit Bausteinen arbeite, aus denen die Haut auch selbst besteht.

Lukas: Was ist der Vorteil davon? Also warum nimmst du nicht einfach eine reichhaltigere Creme?

Lara: Wenn ich eine reichhaltige Creme nehme, habe ich immer das Thema, dass ich relativ schnell auch einen Hitzestau bekommen kann. Das kennen auch Leute, die zu Unreinheiten oder Pickeln neigen: Unter so einer schweren, balmartigen Textur kann Wärme entstehen, und dann kann das einfach zu viel sein. Häufig enthalten reichhaltige Cremes – also Cremes, die von der Textur wirklich sehr balmig oder butterig sind – Wachse oder hautfremde Öle. Die können triggern, Stress erzeugen und Entzündungen anregen. Ich mag wirklich diese leichten Texturen. Und im Winter mache ich mir auch das Layering zunutze – dazu haben wir ja auch schon mal eine Folge gemacht. So kann ich mit leichten, dünnen Texturen arbeiten, die die Haut nicht schwitzen lassen, damit sie nicht zu warm wird. Dadurch bekomme ich keinen „Rosy Flush“ und meine Haut bleibt ruhig.

[00:04:11]

Lukas: Wir haben ja bei Xeno auch eine reichhaltige Creme, die Cosy Cocoon.

Lara: Yes.

Lukas: Für wen ist die dann geeignet?

Lara: Das ist jetzt wichtig: Ich rede die ganze Zeit von meiner Haut. Ich habe eine trockene Mischhaut. Im Sommer wird sie weniger trocken, aber gerade im Winter reagiere ich mit Ekzemen, ich neige auch zu Follikelentzündungen, Allergien – meine Haut ist super sensibel. Wenn du aber von Haus aus eine trockene Haut hast, also zum Beispiel auch im Sommer immer schon viel Creme brauchst und dort eine reichhaltige Creme brauchst, dann bleibst du bei der reichhaltigen Creme. Dann ist in dem Fall eine reichhaltige Creme wie unsere Cosy Cocoon deine Basiscreme.

Lukas: Okay, ja. Und die könnte man dann auch nochmal ein bisschen reichhaltiger machen?

Lara: Genau, richtig. Wichtig ist diese dünne Textur – dieses Fluidartige. Viele reichhaltige Cremes sind „reichhaltig“, weil eben diese Wachse und Buttern drin sind. Ich finde, das täuscht manchmal. Was ich an Sachen wie Squalan oder anderen hautidentischen Fetten so spannend finde: Die sind fluid und leicht, sie verteilen sich sehr schnell; diese Spreitfähigkeit spielt eine große Rolle. Dadurch entsteht ein Fluid – wie bei der Safe Space, die ich sehr gerne als Kur verwende, um die Haut aufzubauen. Da sind Ceramide und andere Barriere-Bausteine drin. Es ist zum Beispiel auch etwas Sheabutter enthalten, aber nicht zu viel. Wenn die Fettspektren für meine Rosacea nicht gut zusammenpassen, rastet meine Haut sehr schnell aus. Denn bei Rosacea gibt es diese Fettstoffwechsel-Problematik: Die Fette kommen schnell durcheinander. Wenn zu viel Ölsäure auf der Haut landet, bekommt die Barriere wieder „einen Sprung“ und gerät durcheinander. Das ist übrigens auch bei Akne oder zu Unreinheiten neigender Haut so – wenn zu viel Ölsäure da ist, kann sich das C. acnes-Bakterium wieder stärker vermehren. Deswegen sind die Fette einfach ein ganz großer Key-Faktor. Und es täuscht, wenn nur gesagt wird: „Diese Creme ist reichhaltig.“ Manchmal ist eine leichte Textur mit hautidentischen Bausteinen oder auch ein Öl tatsächlich reichhaltiger als ein reichhaltiger Balm oder eine dicke Creme – nur die Textur täuscht darüber hinweg.

[00:06:27]

Lukas: Warum ist es überhaupt wichtig, die Creme reichhaltiger zu machen und da etwas mehr zu tun? Warum macht man nicht das Gleiche wie im Rest des Jahres?

Lara: Weil es im Winter auf jeden Fall so ist: Wenn die Temperaturen Richtung 0 Grad gehen – also Frost, Schnee, Glätte – dann sind das Indikatoren. Im besten Fall stellst du deine Hautpflegeroutine schon vorher um, solange es noch nicht so kalt ist. Dann ist es nicht zu spät, die Haut ist noch nicht in diesem Entzündungs-Kreislauf drin und verliert noch nicht so viel Feuchtigkeit in den ersten Wochen und Monaten. Aber gut, wir sind alle Menschen. Wenn es draußen glatt wird, Frost und Schnee da sind, dann geht die Temperatur Richtung 0 und dann verteilt sich das Fett – also unser Sebum, zu dem auch Squalan gehört – nicht mehr so gut auf der Haut. Im Sommer haben wir oft jede Menge Fett auf der Haut, das in alle Richtungen „fließt“. Deswegen merken viele: „Okay, wir bekommen mehr Mitesser, mehr Pickelchen.“ Im Winter verteilt sich dieses Fett nicht mehr so gut und kann die Feuchtigkeit nicht mehr so gut in der Haut halten. Wenn die Feuchtigkeit nicht gehalten werden kann, wird die Haut immer trockener, rissiger, eczematischer. Und – das wissen viele nicht – man kann auch Pickel oder Mitesser oder entzündliche Pusteln bekommen, wenn zu wenig Feuchtigkeit in der Haut ist. Manchmal ist das bei trockener Haut der Grund: Die Feuchtigkeit wird nicht gehalten und es ist insgesamt zu wenig Feuchtigkeit da. Wir haben im Winter generell weniger Feuchtigkeit in der Haut.

Lukas: Man hat ja aber nicht nur die Kälte, sondern gleichzeitig ist es in der Wohnung meistens warm. Wir haben alle Heizung an oder Kamin oder was auch immer. Welche Rolle spielt das?

[00:08:14]

Lara: Eine riesige Rolle. Für Rosacea ist das manchmal ein riesengroßes K.-o.-Kriterium. Für mich ist diese Jahreszeit – entweder die Hitze im Sommer, wo die UV-Strahlung dir richtig ins Gesicht knallt, oder der Umschwung Herbst/Winter – ein totales K.-o.-Kriterium. Mittlerweile kann ich meine „Mikro-Symptomatiken“ und diese kleinen Signale, die meine Haut mir sendet, sehr gut deuten. Wenn ich merke, was gerade los ist, kann ich mit Hautpflege, Lebensstil-Veränderungen und kleinen Flushing-Hacks sehr gut reagieren, damit ich so „redless“ wie möglich bleibe und die Rosacea in Schach halte. Diese Hitze ist ein Problem. Man muss sich das so vorstellen: Rosacea-Haut hat ein geschwächtes Gefäßsystem. Wenn du rausgehst oder reinkommst – draußen ist es eiskalt, drinnen ist es warm – weiten sich die Gefäße in der Wärme. Wenn du dann wieder rausgehst, ziehen sie sich zusammen. Bei Rosacea geht das alles ein bisschen langsamer, das System ist geschwächt. Die Gefäße bleiben manchmal weit stehen – das sind dann diese erweiterten Äderchen, die sehr gerne nach Flushings oder immer wiederkehrenden Rötungen entstehen. Und das möchtest du so gut wie möglich vermeiden. Ich habe dazu übrigens auch eine Menge Hacks – da reden wir in einer anderen Folge nochmal ausführlich drüber.

Lukas: Genau, wir planen da schon eine Folge zum Thema Heizungsluft und Rosacea. Das ist auch ein wichtiges Thema.

Lara: Total. Und da ist es auch ein riesiger Punkt: Wir verlieren unwahrscheinlich viel Feuchtigkeit durch diese Wetterwechsel, die Hitze im Innenraum, die Kälte draußen. Dann kommt die Barriere wieder unter Druck. Deswegen ist es so wichtig, die Barriere zu stärken und in der Winterroutine wirklich Stoffe drin zu haben, die Rötungen minimieren und die Gefäße stabilisieren. Für mich gilt das ganze Jahr: nie ohne Minimalism. Da habe ich mein Azelain – beziehungsweise Azelain-Derivat – drin. Azelainsäure nutze ich, wenn überhaupt, nur im Schub, um mich aus dem Schub rauszuholen. Das ist eine Möglichkeit – es gibt ja auch medizinische Formen wie z. B. Skinoren. Wenn Milben eine Rolle spielen, sind es eher Ivermectin-Präparate, oder antibiotisch Metronidazol. Was ich meine: Wenn du nicht im krassen, aktiven Schub bist, aber eine zu Rötungen neigende Rosacea-Haut, Couperose oder ähnliches hast, dann braucht die Haut Stoffe, die die Gefäße stabilisieren und dafür sorgen, dass Rötungen minimiert werden. So kommst du gar nicht erst in diesen Entzündungs-Kreislauf rein.

[00:11:04]

Lara: Da gibt es einige tolle Dinge, die man machen kann: Du kannst darauf achten, dass du nicht double cleannst, dass die Haut keinen Alkohol abbekommt, keine ätherischen Öle. Dann die ganzen beruhigenden Stoffe wie Azelain-Derivate, Purpurtang, Mäusedorn, Rosskastanie – es gibt unwahrscheinlich viele Pflanzenstoffe. Das Mikrobiom kann man stärken, indem man probiotisch pflegt. Das ist toll, um den Säureschutzmantel fit zu halten. Wenn der schön leicht sauer ist, können sich gute Bakterien ansiedeln – das stärkt wiederum die Hautbarriere. Wenn dann auch noch schöne, hautidentische Bausteine in die Haut eingebaut werden, sorgt das dafür, dass die Haut insgesamt stabiler ist. Dann fühlt sie sich in einer Situation mit Umweltstress – also Kälte, Frost, eisiger Wind – nicht so schnell angegriffen und kann viel besser haushalten.

Lukas: Genau. Und du hast vorhin noch darüber gesprochen, welche Seren du verwendest.

[00:12:04]

Lara: Stimmt, richtig. Ich fasse das nochmal zusammen: Bei meinen Basics bleibe ich in der gesamten Routine – also Reiniger, Creme etc. Ich habe immer mein Vitamin C in meiner Routine, das ist mein Healthy Ager, den ich morgens benutze. Ich nutze nie mehr als zwei Wirkstoffe in einer Routine. Mit Routine meine ich: morgens eine Routine, abends eine Routine. Im Winter brauche ich auf jeden Fall ein Feuchtigkeitsserum mehr. Das bedeutet, ich füge ein Feuchtigkeitsserum hinzu. Viele glauben, Feuchtigkeit sei nur dann wichtig, wenn Risse und Wunden da sind. Aber wenn die Haut zu wenig Feuchtigkeit hat, kann es tatsächlich sein, dass dadurch Pickel entstehen. Das wissen viele nicht, weil Pickel immer nur mit „fettige“ oder „ölige Haut“ assoziiert werden. Es gibt aber auch trockene Haut, die Pickel bekommt, oder die „trockene Fetthaut“ – also dehydrierte Haut, der Feuchtigkeit fehlt. Das ist eigentlich kein Hauttyp, sondern ein Hautzustand. Den kannst du relativ einfach verändern, indem du ein Feuchtigkeitsserum reinholst. Das passiert manchmal im Winter oder im Hochsommer, wenn diese extremen Umweltstress-Spitzen da sind.

[00:13:08]

Lara: Bei den Niacinamiden schaue ich, dass ich meine Haut wirklich unterstütze. Manchmal nutze ich ein bisschen mehr Serum, wenn die Haut es braucht, aber ich nutze nie zu viel. Ich nehme immer so eine „Smiley-Menge“ auf die Hand – ich gehe natürlich nie mit der Pipette direkt auf die Gesichtshaut, das ist unhygienisch, das wollen wir nicht. Acht oder neun Tropfen zu nehmen ist unnötig, weil die Haut das gar nicht mehr aufnehmen kann.

Lara: Bei den Wirkstoffen gehe ich im Winter stark darauf, Hyperpigmentierungen zu minimieren – also diese braunen Flecken, die im Sommer entstehen. Ich mag die „Sonnenterrassen“ auf den Jochbeinen nicht so gerne. Herbst und Winter sind die beste Zeit dafür, weil die Sonne weniger intensiv ist. Du kannst Herbst und Winter sehr gut nutzen, um mit aktiven Wirkstoffen diese Hyperpigmentierungen anzugehen. Wenn du damit im Sommer anfängst, hast du ein höheres Risiko für Pigmentverschiebungen. Darum sind Herbst und Winter sehr gut für aktive Wirkstoffe – in Kombination, ganz wichtig, mit barrierestärkenden Stoffen wie Ceramiden, guten Fetten und so weiter.

[00:14:50]

Lukas: Nimmst du im Winter einen anderen Reiniger als sonst?

Lara: Wenn es richtig frostig ist, nehme ich ganz gern den Game Changer. Wenn ich aber merke, dass mir diese Rückfettung zu viel ist, weil die Temperaturen nicht so ganz klar sind – mal eiskalt, dann wieder ein bisschen wärmer – dann nutze ich den Game Changer manchmal als Milch. Das heißt, ich emulgiere ihn schon in den Händen mit Wasser auf und habe dann wie eine Reinigungsmilch. Ansonsten bin ich das ganze Jahr relativ konstant mit meinem Reiniger unterwegs. Ich merke, das funktioniert ganz gut. Ich mag den Caring Cloud richtig gerne. In diesen Frostzeiten, wenn ich merke, die Wangen oder unter dem Auge reißen trocken auf und es droht ein Ekzem, dann gehe ich gezielt darauf – das ist mir sehr wichtig.

[00:15:39]

Lara: Weil jede Reinigungs-Situation… also bitte im Winter erst recht kein Double Cleansing betreiben. Jede Reinigung, jedes „rauswaschen“ ist belastend für die Haut, weil sie austrocknet. Ihr müsst euch das so vorstellen: Die Haut versucht, die Restfeuchtigkeit, die noch da ist, mit dem bisschen Fett, das sie hat – das sich bei Frost schlechter verteilt – zu halten. Wenn wir jetzt mit einem krassen Reiniger mit harten Tensiden, vielleicht noch doppelt, dran gehen, waschen wir all diese Fette mit den Tensiden aus. Das ist übrigens auch ein Grund, warum ich bei Emulgatoren so genau hinschaue. Bei [BEGIN UNSURE]Sway[END UNSURE] gibt es zum Beispiel einen krassen Mythos, Lukas – den können wir auch mal debunken: Es wird sehr häufig behauptet, dass Cremes ohne Emulgatoren besser seien, weil so keine Fette aus der Haut gewaschen würden – gerade bei sensibler Haut. Ich finde diese Halbwahrheiten furchtbar. Mir ist das gerade eingefallen, wo ich darüber rede, dass man Fette aus der Haut wäscht. Sollen wir da vielleicht mal eine eigene Folge zu machen?

Lukas: Auf jeden Fall.

Lara: Gerade bei Emulgatoren ist es ein großer Unterschied, ob ich einen hautidentischen Emulgator nutze – einen Baustein, aus dem die Haut besteht – oder etwas Hautfremdes. Das so pauschal zu sagen, finde ich ganz furchtbar. Okay, das war eine kleine Sidenote, die musste sein.

Lukas: Ja, alles klar. Es kommt natürlich darauf an, welchen Emulgator man nutzt.

Lara: Ja, natürlich. Und sie machen auch was Gutes. Aber da reden wir nochmal drüber.

[00:17:08]

Lukas: Wie sieht es aus mit der Sonnencreme?

Lara: Oh ja – natürlich auch im Winter. Was hast du denn erwartet? Ich trage auf jeden Fall auch im Winter Sonnencreme. Ich bin nicht die Sonnenschutzpolizei und möchte ich auch gar nicht sein, weil ich selbst weiß, wie schwierig es ist, einen Sonnenschutz zu finden, der wirklich gut verträglich ist. Ich habe ja auch deswegen relativ viele Sonnencremes für euch getestet. Ich finde es echt süß, dass ihr mir alle eure Sonnencremes schickt, damit ich sie aufnehme oder mir anschaue – bitte macht das weiter. Ich nutze mittlerweile fast das ganze Jahr eine Sonnencreme, die ich sehr gut vertrage – toi toi toi, ich hoffe, das bleibt so. Ich habe aber zwei bis drei Alternativen, die ich im Winter auch ganz gut vertrage. Im Winter nutze ich manchmal gerne eine etwas reichhaltigere Sonnencreme, zumindest in den frostigen Monaten, und nutze sie ein bisschen mit als Pflege. Wenn du aber eine Sonnencreme hast, die du das ganze Jahr über gut verträgst, würde ich dir raten, dabei zu bleiben. Sonnencreme ist ein großer Trigger, wenn sie nicht vertragen wird, Stress macht, zu reichhaltig, zu fettig oder zu okklusiv ist. Gleichzeitig kann Sonnenschutz auch das Hautmikrobiom durcheinanderbringen – und trotzdem ist er wahnsinnig wichtig. Wir haben ja auch im Winter UVA-Strahlung – A wie Aging, UVB wie Burning. Vielleicht haben wir nicht mehr die Hitze wie im Sommer, aber die Sonne ist da, auch wenn man sie hinter den Wolken nicht sieht. Und an alle, die Skifahren und im Winter viel auf den Pisten unterwegs sind: Da ist die Sonneneinstrahlung richtig, richtig krass. Also auf jeden Fall Sonnenschutz tragen – es geht nicht nur um Aging, sondern auch um Hautkrebsprävention.

[00:19:16]

Lukas: Das ist für mich so ein All-inclusive-Thema – Sonnenschutz einfach immer tragen. Wie sieht es da mit dem Lichtschutzfaktor aus?

Lara: Ich mache es so, dass ich immer einen 50er Sonnenschutz trage und dabei auch auf die Auftragsmenge achte. Wenn du merkst, dass das im Winter für dich nicht so gut funktioniert, dann mindestens LSF 30+.

Lukas: Wie ist es, wenn man im Sommer einen wasserfesten Sonnenschutz für den Urlaub hat, den man aber nicht so richtig gut verträgt? Macht es Sinn, den wirklich nur im Sommerurlaub für ein paar Wochen zu nehmen und den Rest des Jahres einen anderen, nicht wasserfesten, den man besser verträgt?

[00:20:11]

Lara: Ja, super Frage – die kam schon öfter aus der Community. Wasserfester Sonnenschutz ist wirklich nur dann nötig, wenn du am Meer oder Strand bist, viel schwimmst oder sehr viel schwitzt. In der Stadt im Hochsommer – oder wenn du im Sommerurlaub zwar draußen, aber viel im Schatten unterwegs bist und nicht extrem schwitzt – würde ich eher den Sonnenschutz wählen, den du gut verträgst. Der muss dann nicht zwingend wasserfest sein. Und auch im Winter gilt: Nutze den verträglichsten Sonnenschutz, denn der ist der beste – den trägst du nämlich regelmäßig und gerne. Du musst dich nicht mit einem wasserfesten Sonnenschutz stressen, den du nicht verträgst. Such dir lieber einen, der angenehm sitzt und den du die meiste Zeit nutzt – und im Sommerurlaub dann zusätzlich einen wasserfesten.

[00:21:12]

Lukas: Haben wir noch irgendwas vergessen?

Lara: Ich überlege gerade… mir fällt so grob nichts Riesiges ein. Ich würde vielleicht noch kurz auf Make-up eingehen, weil ich ja jemand bin, der Make-up verwendet – und in der Weihnachtszeit das Ganze ein bisschen zelebriert: ein bisschen Christmas, ein bisschen Glitzer. Ich habe da viel Spaß dran. Da ist wichtig, dass das Make-up auch zur Haut passt. Sehr gut möglich, dass du im Sommer – so mache ich es bei mir – weniger Make-up trägst, weniger Glitzer, Highlighter und so weiter, weil einfach mehr Schweiß da ist. Dadurch „rutscht“ der Sonnenschutz schneller weg. Darum bin ich im Sommer mit Make-up reduzierter unterwegs als im Herbst und Winter. Wichtig ist: Bei Rosacea, empfindlicher und zu Rötungen neigender Haut ist Make-up immer eine Schicht mehr. Diese Schicht mehr bedeutet mehr Inhaltsstoffe auf der Haut. Da sollte das Make-up-Produkt nicht zu schwer, nicht zu okklusiv sein, nicht zu sehr zum Schwitzen und Wärmestau führen – gerade bei Foundations. Ich finde, dazu können wir nochmal eine eigene Folge machen. Da will ich demnächst noch mehr Content und Texte zu machen, weil es wirklich Unterschiede gibt – auch Make-up muss von den Inhaltsstoffen her passen. Ich nutze im Herbst/Winter tatsächlich andere Make-up-Texturen als im Sommer, weil bestimmte Texturen im Sommer gar nicht gehen. Saisonalität ist da ein wichtiger Punkt, um die Haut ruhig zu bekommen.

Lukas: Ist es dann eigentlich leichter, Make-up gerade für den Winter zu finden? Also funktioniert reichhaltigeres Make-up im Winter eher als im Sommer?

[00:23:02]

Lara: Ich würde nicht sagen „leichter“, aber es ist auf jeden Fall eher möglich, weil du sagen kannst: Ich nutze leichte Texturen in der Pflege, baue damit meine Barriere auf und nehme dann zum Beispiel einen etwas „reichhaltigeren“ Make-up-Stick. Ich nutze total gerne den Westman Atelier Stick – das wissen viele – und den kann ich im Winter flächiger nutzen. Im Sommer geht das bei mir gar nicht, da ist er mir zu rich. Schon im Frühjahr kann ich ihn nicht immer großflächig auftragen – das variiert je nach Hautzustand.

Lukas: Macht es Sinn, wenn man weiß „Ich trage heute ein fertigeres, also deckenderes Make-up“, bei der Hautpflege ein bisschen zu reduzieren?

Lara: Ja, das kannst du auf jeden Fall machen. Ich finde aber wichtig: Wenn dein Make-up deiner Haut nichts „gibt“, also keine pflegenden Bausteine enthält – und damit meine ich nicht nur „da ist ein bisschen Ceramid drin“ – dann solltest du nicht komplett bei der Hautpflege sparen. Hautpflege und Make-up sind unterschiedliche Bausteine. Ich persönlich habe entschieden, dass meine Hautpflege meine Haut reparieren soll und meine Rosacea so weit entschachtelt, dass ich eine beruhigte Haut habe und dann so wenig Make-up wie möglich brauche – außer mein „Spaß-Make-up“ wie Glitzer, Highlighter, Lippenstift (rote Lippen jeden Tag!). Dann schaue ich, dass Make-up nicht wieder alles kaputt macht, was ich mit der Pflege aufbaue.

[00:25:12]

Lara: Je nach Textur – zum Beispiel in Sticks – werden relativ viele Wachse und Buttern genutzt. Diese können sehr okklusiv sein, also abdichtend. Sie können zu Hitzestau führen, sind zwar reichhaltiger und du verträgst sie im Winter besser, aber sie können auch die Poren etwas verstopfen, Mitesser fördern oder Wärmestau erzeugen. Man kann es deshalb nicht pauschal sagen. Ich habe mittlerweile ein paar Lieblinge gefunden und bin sehr happy damit. Aber ich teste Make-up-Produkte lange, bis ich merke, dass ein Produkt in einer Saison gut funktioniert. Ich finde es falsch, Make-up vollständig in die Pflege einzurechnen, sodass man Pflege-Steps weglässt, die die Haut wirklich beruhigen.

Lukas: Ich dachte eher an die extra Fettschicht – also das, was du vorhin meintest, wenn du deine Creme mit Öl reichhaltiger machst. Dass man das zum Beispiel weglassen könnte, wenn man weiß, man trägt ein „fettes“ Make-up.

Lara: Ja, das könntest du weglassen. Du kannst den extra Tropfen Öl in der Creme weglassen. Trotzdem ist wichtig: Woraus besteht dein Extra-Fett, das du eigentlich als Baustein in die Hautbarriere einwebst und aufbaust – und woraus besteht der Stick, also das Make-up-Produkt? Klar, vielleicht hat der Stick gar nicht so gute Fette, die der Haut wirklich helfen. Oft werden – völlig legitim – für Make-up-Sticks Wachse gebraucht, die Festigkeit geben. Die sind nicht unbedingt hautidentisch. Da sind vielleicht ein paar hautidentische Bausteine dabei, aber wie viel? Darum setze ich in der Hautpflege alles auf Aufbau – und Make-up sollte gut verträglich sein und nicht alles wieder zerstören. Was man auf jeden Fall mit einberechnen kann, ist der Sonnenschutz – der ist für mich auch Teil der Pflege. Eine andere Möglichkeit ist ein getönter Sonnenschutz. Ich habe das schon öfter gemacht: Wenn ich Lust habe, frischer auszusehen und die Haut ein bisschen „Erholung“ zu geben, nehme ich einen getönten Sonnenschutz und verwende den. Wichtig: Make-up mit SPF ist kein getönter Sonnenschutz. Da müsstest du so viel Produkt auftragen, dass es furchtbar aussehen würde.

[00:27:37]

Lukas: Super. Ich merke schon: Das war heute eine Folge, in der wir in viele andere Themenbereiche reinfühlen – Ernährung, Heizungsluft, Make-up und so weiter. Das sind alles Themen, die wir nochmal vertiefen.

Lara: Ja, total. Und eine Sache fällt mir tatsächlich noch ein: die Augen – die Haut unter den Augen.

Lukas: Stimmt.

Lara: Im Frühjahr ist das bei mir weniger Thema, aber im Winter wird meine Augenpartie wirklich trocken. Ich bekomme oft kleine, trockene Stellen unter den Augen. Da ist es sehr wichtig, die Haut mitzupflegen. Du kannst entweder ein Augenserum verwenden – manchmal hat man dort auch Hyperpigmentierungen, diese Sonnenterrassen auf dem Jochbein. Dann kannst du ein Augenserum mit Vitamin C oder aufhellender Süßholzwurzel nutzen. Beim Reiniger kannst du etwas sanfter sein. Ich finde, der Winter ist wie gemacht, um Hyperpigmentierungen aufzuhellen und die Pflege dort zu intensivieren.

Ich bin kein riesiger Fan von „einfachen“ Augencremes – also wenn es nur eine kleine Creme ist, die nicht wirklich wirkstoffbasiert etwas macht. Dann gibt es für mich keinen Grund, eine separate Augencreme zu nutzen. Da nehme ich lieber meine Basiscreme und verwende sie mit unter den Augen oder gebe ein bisschen mehr Öl – zum Beispiel Squalan oder Human Glow – dazu, um sie reichhaltiger zu machen. Bei Wirkstoffen sehe ich das anders: Wenn es eine Wirkstoff-Augencreme oder ein Augen-Serum ist, das du unter die Augen gibst, und dann noch eine Creme darüber – das ist super, weil dann wirklich etwas passiert.

[00:30:01]

Lukas: Spannend. Dann wolltest du, glaube ich, noch was sagen?

Lara: Nö, ich glaube nicht. Ich glaube, wir sind am Ende angekommen.

Lukas: Ich denke auch. Es waren auf jeden Fall viele Themen, die wir angerissen haben – aber ich fand es richtig schön.

Lara: Ja, ich auch.

Lukas: Dann danke fürs Zuhören. Bewertet gerne den Podcast. Wir freuen uns, wenn du nächste Woche wieder dabei bist. Die Folgen kommen jetzt immer donnerstags. Bis zum nächsten Mal.

Lara: Genau, bis zum nächsten Mal. Und vergesst nicht, uns Fragen zu schicken. Immer wenn Fragen ankommen, beantworte ich die natürlich. Hier in dieser Folge waren auch wieder ein paar dabei. Habt eine schöne Zeit – bis dann.